19.01.2016

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Gerhard Schubert GmbH

Interne und externe Transparenz

Die Optimierung der Produktionsprozesse im Sinne der „Lean“-Philosophie spielt bei Schubert eine zentrale Rolle, um die Leistungen für den Kunden weiter zu optimieren.


Seit rund 50 Jahren basieren die flexiblen Verpackungsmaschinen der Gerhard Schubert GmbH auf einem ausgeklügelten Baukastensystem. Jede TLM-Maschine ist modular aufgebaut, das heißt sie setzt sich aus sieben Standardkomponenten, Gestell, 2-, 3- und 4-Achs-Roboter, Steuerungstechnik, Bildverarbeitung und Transmodul zusammen. Jede Anlage besteht wiederum aus mehreren Maschinen. Mit diesem hohen Grad der Standardisierung, der stark reduzierten Komplexität und Mechanik der Maschinen, intelligenten Steuerungen und wechselbaren Werkzeugen verwirklicht Schubert seine TLM-Philosophie und setzt zugleich ein wichtiges Prinzip des Lean Managements um: die Reduzierung von Verschwendung sowohl in der Herstellung der Maschinen als auch beim Anwender.

Alles, was dem Kunden gut tut, ist auch gut für das Unternehmen

Die Fließmontage, wurde von Henry Ford bereits 1908 eingeführt und bezeichnet eine Produktionsweise, bei der das Produkt auf Schienen weiterbewegt wird und alle Arbeitsschritte getaktet stattfinden. Im Idealfall arbeiten alle Abteilungen im Takt, d. h die zu montierende Baugruppe „fließt“ durch die Produktion.

Die Einführung der Fließmontage bedeutete einen Paradigmenwechsel bei Schubert. Sie wurde zunächst nur in Grundkomponenten eingeführt und in den Folgejahren kontinuierlich ausgebaut. Zunehmend erkannten auch die Mitarbeiter die Vorteile wie etwa Zeiteinsparungen, die Verkürzung der Durchlaufzeit und eine höhere Liefertermintreue. Hier wurden große Einsparpotentiale sichtbar, die zusätzlich oft noch mit Verbesserungen in der Qualität einhergingen.

Die Vormontage bei Schubert benötigt heute sechs Tage Durchlaufzeit, das heißt nach sechs Tagen verlässt eine vormontierte Teilmaschine das Fließband. Anschließend werden die vormontierten Teilmaschinen in der Endmontage zu einer Verpackungsanlage zusammengesetzt und unterschiedliche Formate eingefahren.

Feste Prioritäten durch Reihenfolgeplanung

Um die Produktion ins Fließen zu bringen, wird eine Sequenz der Aufträge vergeben. Durch die feste Reihenfolge gibt es anders als bei auftragsbezogener Arbeit keine Auftragsspitzen. Jede Woche wird bei Schubert eine gleichbleibende Produktionsmenge durch das Unternehmen geschleust. Dabei sind die Prioritäten über alle Abteilungen hinweg identisch. Die Koordination der Termine erfolgt über die zentralen Planungsleitstände bis hin zu Abteilungsleitständen wie Vormontage, Aggregatsfertigung oder Schweißerei.

Das Just-in-Sequence-Prinzip besagt, dass das benötigte Material genau im Arbeitsablauf der Endmontage eines Produkts am Band zur Verfügung gestellt wird. Die Lieferanten kommissionieren vor und liefern genau zur erwünschten Uhrzeit an.

Die Grundlage für die genaue zeitliche Abstimmung bildet das Schubert-eigene Produktionsplanungs- und Steuerungssystem (PPS) namens Saturn. Es wurde in den Grundzügen von Unternehmensgründer Gerhard Schubert selbst entwickelt und die ersten Programme hat Geschäftsführer Ralf Schubert programmiert.

Das PPS ermöglicht die Planung auf der Basis einer Stückliste, die automatisch generiert wird. Die Konstruktion arbeitet mit dem TLM-Konfigurator, in dem alle Standardkomponenten in Form eines Auswahlkatalogs hinterlegt sind. Aus diesen Komponenten konfigurieren die Schubert-Konstrukteure in einem CAD-Programm die Maschine. Das System erstellt eine Stückliste der benötigten Komponenten, die ins PPS wandert.

Durch die Verbindung des TLM-Konfigurators mit dem PPS-System Saturn und die automatische Erstellung der Stückliste erreicht Schubert ein höheres Niveau der Standardisierung als die meisten Wettbewerber. „Jeder im Unternehmen weiß durch diese Informationen jederzeit, wann welcher Kundenauftrag bearbeitet wird“, erläutert Marcus Schindler, Leiter der Teilefertigung bei Schubert. „Jede Abteilung hat genaue Vorgaben, wann sie etwas liefern muss. Dadurch ist eine hohe Transparenz über alle Abteilungen hinweg gewährleistet und auftretende Probleme können frühzeitig erkannt und behoben werden.“

Die Struktur der Montagehalle folgt den Prinzipien eines möglichst effizienten Ablaufs.

Hohe Mitarbeitermotivation

Weiterhin wird bei Schubert großer Wert auf Ordnung und Sauberkeit an den Arbeitsplätzen gelegt. Diese sind sauber, sicher und weitgehend standardisiert aufgebaut. Nur in einem sauberen und ordentlichen Umfeld fühlen sich die Mitarbeiter wohl und können hervorragende Arbeit leisten. Zudem zeugt Ordnung von fachlicher Kompetenz und reduziert Fehler.

All dies setzt eine hohe Mitarbeitermotivation voraus. Anders als andere Hersteller beschäftigt Schubert deshalb auch nur Facharbeiter, keine Leihkräfte oder Anlernkräfte. Durch ihre langjährige Mitarbeit bei Schubert identifizieren sich die Mitarbeiter mit dem Unternehmen und fühlen sich verantwortlich – eine wichtige Säule der Unternehmensphilosophie.

Als nächstes arbeitet Schubert daran die Synchronisation der Fertigung mit der Montage weiter auszubauen, damit die Teile exakt so gefertigt werden, wie die Montage sie benötigt. Immer mit dem Antrieb die Durchlaufzeit zu reduzieren und die Kunden noch schneller und zuverlässiger beliefern zu können.

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