Bei Schubert besteht die Geschäftsleitung aus spezialisierten Experten
Expertentum bis ins oberste Management ist ein wichtiger Bestandteil von Schuberts Unternehmensphilosophie. Zugleich gehen Experten auf allen Ebenen entspannt mit ihrem immensen Wissensschatz um. Informationen und neue Ideen werden geteilt, egal wer es ist, der danach fragt. Konkurrenzdenken innerhalb des Unternehmens gibt es nicht. „Wenn ich jemandem begegne, der mehr weiß als ich, dann freut mich das außerordentlich“, erklärt Gerald Schubert.
Zusammen mit seinem Bruder Ralf hat er in den letzten Jahren schrittweise die Unternehmensleitung von Gerhard Schubert übernommen. Während Gerald Schubert für Vertrieb und Marketing zuständig ist, kümmert sich Ralf Schubert um die Technik. In dieser Funktion ist er in alle Entwicklungen auf technologischer Ebene involviert. Bei der Entwicklung der neuen Generation der Schubert-eigenen Verpackungsmaschinensteuerung VMS gibt er selbst jede Spezifikation frei.
In den 80er Jahren fiel Ralf Schubert mit seiner Entscheidung für das Informatikstudium noch aus der Norm. „Mir wäre es damals lieber gewesen, er hätte Maschinenbau studiert“, sagt Gerhard Schubert. Sein Sohn arbeitete zunächst zwei Jahre als Software-Entwickler für ein Softwarehaus im Bereich der Logistik in Karlsruhe und brachte sein Know-how nur punktuell in kleinere Projekte bei Schubert ein. Erst als mit der eigenen Steuerung eine lang gehegte Idee von Gerhard Schubert in Angriff genommen wurde, holte ihn sein Vater zurück nach Crailsheim. Am 1. Oktober 1990 – vor fast exakt 25 Jahren – stieg Ralf Schubert ins väterliche Unternehmen ein.
Spezialisten als Manager
Heute sind Computer in der Verpackungstechnik allgegenwärtig und das Internet rückt Industrie 4.0 in greifbare Nähe. Aktuell arbeitet Ralf Schubert an einem Entwicklungstool für TLM-Maschinen, mit dem die Maschinen schon in der Konzeptphase in 2D – im zweiten Schritt auch in 3D – zum Laufen gebracht werden können, lange bevor sie in die Montage kommen. Als Hobbies nennt er die Beschäftigung mit künstlicher Intelligenz und das Schmökern in Büchern zum Thema Software-Entwicklung in der Buchhandlung Wittwer in Stuttgart. Wie vertragen sich solche Interessen mit den Aufgaben eines Geschäftsführers? „Natürlich bleibt immer weniger Zeit für das Fachliche“, sagt Ralf Schubert. „Früher habe ich an 50 bis 70 Prozent der Konstruktionssitzungen teilgenommen, heute vielleicht noch an 20 Prozent. Die Technik ist aber nach wie vor der Bereich, über den ich mir die meisten Gedanken mache. Management allein würde mich nicht ausfüllen.“
Sein Bruder stimmt ihm zu: „Bei Schubert sitzen auch in der Geschäftsführung Spezialisten. Wir wenden beide nach wie vor mehr Zeit für technologische Fragen auf als für das reine Management. Unser Vater hat es genauso gehalten. Und diese Haltung ist es, die Schubert stark macht.“ Er selbst sammelte nach seinem Ingenieursstudium erst ein Jahr lang bei einem Ingenieurbüro in Kirchheim/Teck Berufserfahrungen, bevor er den Weg ins Unternehmen seines Vaters fand.