31.01.2019

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Primärverpacken

Echt cooler Typ

Eigentlich ist die Heißsiegelfolie im Vergleich zum Kaltsiegeln oft die geschicktere Lösung – wenn sie nicht so anspruchsvoll in der Verarbeitung wäre. Denn für eine dichte Schlauchbeutelverpackung mit hochwertiger Siegelnaht müssen die drei Faktoren Temperatur, Druck und Zeit beim Siegelvorgang konstant bleiben. Zudem hält nicht jedes Produkt der Hitze stand. Das schränkt die Flexibilität im Verpackungsprozess deutlich ein. Ein klarer Fall für neue kreative Ideen von Schubert.


Das Heißsiegeln hat diverse Vorteile: Die Heißsiegelfolie ist kostengünstig, kann lange gelagert werden und hinterlässt keine unangenehmen Kleberückstände beim Öffnen der Verpackung. Aber wie können Schubert-Kunden von diesen Vorteilen häufiger profitieren? Das gab uns den Ansporn für eine neue Heißsiegeltechnologie.

Die erste Herausforderung – hitzeempfindliche Produkte wie Schokolade, die auf der Längssiegeleinheit besonders leiden – konnte Schubert mit der Ultraschalltechnik lösen. Dabei entsteht die Wärme direkt in der Heißsiegelfolie und verteilt sich nicht wie üblich auf Werkzeug- und Maschinenteile. So bleibt das Produkt beim Längssiegeln einwandfrei. Ultraschalltechnik stellt außerdem gleichbleibende Siegelqualität bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten sicher. Eine größere Hürde stellte die starr montierte Quersiegeleinheit dar. Denn je schneller die Produkte in das Quersiegelaggregat geschleust werden, umso kürzer ist die Siegelzeit – und umgekehrt. Markus Riek, Teamleiter Flowmodul erzählt: „Die Herausforderung war klar: Die Geschwindigkeit der Kette ist variabel. Wie kann man die Siegelzeit konstant halten?“

Zwischen fünf und 80 Millimetern „Flugbahn“ legt das fliegende Quersiegelaggregat über der Kette in jede Richtung zurück.

Fliegen macht frei

Der Clou liegt darin, die starre mechanische Verbindung zwischen Kette und Quersiegeleinheit aufzubrechen und ein bewegliches Aggregat zu konstruieren. Bei einer Geschwindigkeitsänderung der Kette fährt das Aggregat entweder in oder gegen die Laufrichtung und ermöglicht jedem einzelnen Schlauchbeutel die gleiche Siegelzeit. Firmengründer Gerhard Schubert war direkt begeistert und brachte seine Ideen ein: „Dies muss unbedingt ein Roboter werden.“ Die fliegende Quersiegeleinheit war geboren.

Die neue Technik macht das Siegeln jetzt auf Millisekunden genau programmierbar und garantiert konstante Siegelzeiten. Denn das Quersiegelaggregat passt sich bei jedem Schlauchbeutel sofort an die variable Geschwindigkeit unserer vorgelagerten Pick-and-Place-Roboter an. Wie alle Siegeltechnologien von Schubert ist auch die fliegende Quersiegeleinheit in jedes Flowmodul integrierbar und kann dort mit anderen Siegeltechniken kombiniert werden.

Zahlen und Fakten

  • 36 Flowmodule sind im Einsatz, davon vier Flowmodule mit fliegender Quersiegel- und acht mit Ultraschalltechnologie. Drei weitere sind bestellt.
  • Verpackt werden unter anderem Kekse, Schokolade, Marzipan, Pancakes und Frenchtoast sowie BFS-Produkte aus dem Pharmabereich.
  • Die Leistung beträgt bis zu 500 Packungen pro Minute bei einer Kettengeschwindigkeit von maximal 60 Metern pro Minute.

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